Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Donnerstag, April 27, 2017 18:23 - noch keine Kommentare
Reform des BKA-Gesetzes: Andrea Voßhoff begrüßt Verzicht auf längere Datenspeicherung
Indes Kritik der Bundesdatenschutzbeauftragten am geplanten Informationsverbund der Polizei
[datensicherheit.de, 27.04.2017] Anlässlich der am 27. April 2017 im Bundestag stattfindenden abschließenden Beratungen des neuen BKA-Gesetzes begrüßt die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Andrea Voßhoff, nach eigenen Angaben die datenschutzrechtliche Verbesserung im Vergleich zu vorherigen Gesetzesentwürfen.
Wesentlicher Kritikpunkt der BfDI aufgegriffen
„Ein wesentlicher Kritikpunkt der BfDI wurde aufgegriffen. So wird nun auf die geplante Neuregelung der Löschfristen verzichtet. Diese Änderung hätte zu ausufernden und dauerhaften Speicherungen geführt. Betroffen gewesen wären auch Personen, die lediglich wegen eines Verdachts gespeichert wurden, denen eine Straftat aber nicht nachgewiesen werden konnte“, so Voßhoff.
Fehlende Regeln für Datenabgleiche und Nutzung von „Big Data“
Weiterhin kritisch gesehen werden müsse aber der geplante Informationsverbund der Polizeibehörden. Dort gespeicherte Daten könnten künftig umfassender verknüpft werden, weil sie nicht mehr an einen bestimmten Zweck gebunden seien. Gleichzeitig fehlten Regeln für Datenabgleiche und zur Nutzung von „Big Data“-Methoden durch die Sicherheitsbehörden.
Voßhoff: „Und auch in Zukunft werden gespeicherte Daten nach einem Freispruch nicht automatisch gelöscht.“
Zweckbindung personenbezogener Daten in Gefahr
Der Grundsatz der Zweckbindung personenbezogener Daten sei indes gefährdet. Im geplanten Informationsverbund sollten alle polizeilichen Daten zur Gefahrenabwehr und Strafverfolgung gespeichert werden. Anders als bisher werde dann für die gespeicherten Daten kein spezifischer Verwendungszweck mehr festgelegt.
Damit sei die Zweckbindung, ein Grundpfeiler des deutschen Datenschutzrechts, gefährdet. Informationen zu Drogendelikten, bisher zum Beispiel in der „Falldatei Rauschgift“ gespeichert, könnten künftig mit anderen Daten verknüpft und ausgewertet werden, etwa im Zusammenhang mit Steuerstraftaten oder bei Polizeikontrollen im Umfeld von Demonstrationen.
Schwerwiegender Eingriff in Grundrechte Betroffener
„Angesichts der technischen Entwicklung ist das problematisch“, betont Voßhoff. In modernen Datenbanken könnten Daten umfassend verknüpft und weitergehend analysiert werden. Der Eingriff in die Grundrechte der Betroffenen wiege dadurch schwerer.
Auch seien nicht nur verurteilte Straftäter betroffen, sondern alle gespeicherten Verdächtigen, Kontakt- und Begleitpersonen, Zeugen oder gar die Opfer von Straftaten.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 27.07.2016
Bundeslagebild Cybercrime 2015 des BKA vorgestellt
Aktuelles, Experten, Studien - Dez. 22, 2025 0:55 - noch keine Kommentare
Generationenfrage Weihnachtsstimmung: Smartphone als Fluch und Segen
weitere Beiträge in Experten
- Datenübermittlungen nach China: „TikTok“-Betreiber muss Nutzer in der EU entsprechend informieren
- Einigung auf Digitalpakt 2.0: Bitkom begrüßt Durchbruch für digitale Bildung in Deutschland
- ePA: 7% der Versicherten widersprachen Einrichtung
- Modernisierung des Bundespolizeigesetzes: DAV artikuliert Lob und Kritik
- E-Mail-Sicherheit: BSI publiziert Untersuchung der Programme und gibt Sicherheitstipps
Aktuelles, Branche, Studien - Dez. 22, 2025 0:26 - noch keine Kommentare
Phishing-Hochsaison Weihnachten – Bitdefender-Analyse zu E-Mail-Spam
weitere Beiträge in Branche
- KI und Cybersicherheit benötigen solide Basis: Beide auf riesige Mengen vielfältiger, hochwertiger Daten angewiesen
- Reduzierung menschlicher Fehler als Erfolgsfaktor zur Senkung der IT-Risiken
- Bekämpfung von KI-gestütztem Social Engineering: KnowBe4 stellt Deepfake-Training bereit
- KnowBe4 Threat Labs meldet Entdeckung einer hochentwickelten mehrstufigen Phishing-Kampagne
- NIS-2 offiziell in Kraft: Proliance-Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“



Kommentieren