Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Freitag, November 21, 2025 0:35 - noch keine Kommentare
Fahrlässige Unternehmen: Strategien zur Betrugsprävention häufig noch Blinder Fleck in der Chefetage
Die diesjährige „International Fraud Awareness Week“ vom 16. bis 22. November 2025 offenbart einmal mehr eine bedrohliche Erkenntnis – nämlich eine deutliche Diskrepanz zwischen dem hochprofessionellen Agieren cyberkrimineller Akteure einerseits und der trügerischen Sicherheit in vertrauensseligen Unternehmen andererseits
[datensicherheit.de, 21.11.2025] Die „International Fraud Awareness Week 2025“ offenbart abermals eine bedrohliche Erkenntnis: Während cyberkriminelle Akteure bereits mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Diensten wie „Fraud-as-a-Service“ sehr hochprofessionell agieren, wiegen sich noch zu viele deutsche Unternehmen fahrlässig in trügerischer Sicherheit. Frank Heisel, CEO von RISK IDENT, versteht dementsprechend seine aktuelle Stellungnahme auch als dringenden „Weckruf an das C-Level“.

Foto: RISK IDENT
Frank Heisel rät Unternehmen zu einer proaktiven Verteidigungsstrategie, welche auf intelligenten, datengesteuerten Analysen in Echtzeit basiert, um Muster zu erkennen, bevor der Schaden überhaupt erst entsteht
Angriffe fokussieren auf Schnittstelle zwischen Mensch, Identität und digitalem Prozess in Unternehmen
Die globale Aufmerksamkeit für Betrugsprävention erreiche dieser Tage ihren jährlichen Höhepunkt. „Doch während international über die Professionalisierung krimineller Netzwerke diskutiert wird, offenbart sich in Teilen der deutschen Wirtschaft eine signifikante Wahrnehmungslücke“, warnt Heisel.
- Die Bedrohungslage habe sich nämlich fundamental gewandelt – und die Management-Perspektive darauf hinke jedoch oft noch hinterher. Das Problem sei nicht nur der isolierte Einzeltäter. Die Realität seien „Fraud-as-a-Service“-Plattformen im sogenannten Darknet, KI-gestützte Identitätsfälschungen und Deepfake-Anrufe, welche selbst erfahrene Mitarbeiter täuschen könnten.
„Betrug ist zu einer Industrie mit spezialisierter Arbeitsteilung und hoher Skalierbarkeit geworden“, berichtet Heisel. Solche Angriffe zielten nicht primär auf technische Schwachstellen in einer Firewall, sondern auf die Schnittstelle zwischen Mensch, Identität und digitalem Prozess.
Betrugsprävention in Unternehmen muss strategische Management-Aufgabe sein
Gerade im traditionellen deutschen Mittelstand treffe dieser neue Angriffsvektor oft auf ein kulturelles Defizit: „Es herrscht ein tiefes, oft analoges Grundvertrauen – gepaart mit der Überzeugung, die eigenen, über Jahre etablierten Sicherheitsprozesse seien ausreichend.“
- Diese Haltung sei indes brandgefährlich – sie sei angesichts der technologischen Entwicklung eine existenzielle Bedrohung. „Wenn ein KI-generierter Audio-,Deepfake, des Finanzvorstands eine Überweisung autorisiert, greifen traditionelle IT-Sicherheitskonzepte nicht mehr.“
Hierbei zeige sich, dass Betrugsprävention kein reines IT-Thema sei, das an die Revision oder die „Compliance“-Abteilung delegiert werden könne: „Sie ist eine strategische Management-Aufgabe! Es geht um die Resilienz des Kerngeschäfts. Die Auseinandersetzung mit Betrugsmustern muss aus den Fachsilos heraus und auf die C-Level-Agenda.“
„Fraud Awareness Week“ ein dringender Appell an Führungsetagen in Unternehmen
Die „Fraud Awareness Week“ dürfe daher nicht als reines Informationsangebot missverstanden werden – oder noch schlimmer: als einer von vielen (vermeintlich) belanglosen Jahrestagen.
- Heisel betont: „Sie muss als dringender Appell an die Führungsetagen verstanden werden, die eigenen Gewissheiten zu hinterfragen!“ Es bedürfe einer Neubewertung der Risiken, welche nicht bei der Absicherung der Infrastruktur haltmachen dürfe. Notwendig sei eine proaktive Verteidigungsstrategie, „die auf intelligenten, datengesteuerten Analysen in Echtzeit basiert, um Muster zu erkennen, bevor der Schaden überhaupt erst entsteht“.
Abschließend gibt Heisel zu bedenken: „Wer heute noch glaubt, Betrug sei ein kalkulierbares Restrisiko, das man ,im Griff’ habe, wird morgen womöglich feststellen, dass das eigene Unternehmen bereits gekapert wurde – von innen oder von außen…“
Weitere Informationen zum Thema:
RISK IDENT
Das sind wir / Unsere Vision: Eine Welt in der es keinen Online-Betrug mehr gibt!
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