Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Freitag, April 12, 2024 10:50 - noch keine Kommentare
AegisTools.pw: BKA meldet Abschaltung illegaler Online-Plattform
Plattform ermöglichte laut BKA Verschleierung von Schadsoftware sowie Diebstahl von Zugangsdaten
[datensicherheit.de, 12.04.2024] Laut einer Meldung des Bundeskriminalamts (BKA) vom 10. April 2024 haben die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz – Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) – und das BKA am 9. April 2024 den illegalen Online-Service „AegisTools.pw“ abgeschaltet. Gegen einen deutschen Staatsbürger bestehe der Verdacht des „gewerbsmäßigen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet“. In diesem Zusammenhang erfolgten demnach Durchsuchungsmaßnahmen am Wohnobjekt des mutmaßlichen Betreibers in Speyer (Rheinland-Pfalz). Dabei seien zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden – „darunter mehrere PCs und Laptops, verschiedene Datenträger und Mobiltelefone“.
BKA: AegisTools.pw war in der Underground Economy seit 2020 bekannte Plattform
Bei „AegisTools.pw“ handelt es sich laut BKA um eine „in der ,Underground Economy’ seit 2020 bekannte Plattform, die in erster Linie Counter-Antivirus- und Crypting-Dienste bereitstellte – „zwei aus phänomenologischer Sicht wichtige Säulen innerhalb des Cybercrime-as-a-Service-Modells“. Sie habe es ermöglicht, Schadsoftware so zu tarnen, dass diese von den gängigen Antiviren-Programmen nicht erkannt werden konnte.
„Aegis Tools.pw“ habe unmittelbar auf dieser Plattform auch Tests zur Überprüfung der Wirksamkeit der Kryptierung angeboten. Weiterhin sei eine Software für die unerlaubte Erlangung von Nutzer-Passwort-Zugangsdaten angeboten worden. „AegisTools.pw“ selbst hingegen habe von Nutzern keine klassische Registrierung verlangt und sei daher nahezu anonym verwendet worden.
BKA sieht in aktueller Abschaltung weiteren Schlag gegen spezialisierte Cybercrime-Akteure
Die polizeilichen Auswertungen deuteten darauf hin, dass die Plattform in der Vergangenheit weltweit von über 1.000 Nutzern für deren cyber-kriminelle Aktivitäten in Anspruch genommen worden sei. „Sämtliche Dienstleistungen konnten mit ,Krypto-Währungen’ bezahlt werden.“
Die Abschaltung und die Identifizierung des mutmaßlichen Betreibers seien unter Beteiligung nationaler und internationaler Partner erfolgt – darunter das US-amerikanische FBI, das Western District of North Carolina (WDNC) US Attorney’s Office, die „Computer Crime and Intellectual Property Section“ des US Department of Justice sowie die rheinland-pfälzische Polizei – das BKA sieht darin nach eigenen Angaben einen weiteren „Schlag gegen spezialisierte Cybercrime-Akteure in der ,Underground Economy’“.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 21.03.2024
BKA-Mitteilung zum Nemesis Market: Illegaler Darknet-Marktplatz mit über 150.000 Nutzern aufgeflogen / Auf der Website des Marktplatzes wurde ein BKA-Sicherstellungsbanner veröffentlicht
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