Aktuelles, Branche - geschrieben von am Mittwoch, Januar 30, 2019 21:47 - noch keine Kommentare

DDoS-as-a-Service: Webstresser-User im Visier der Ermittlungsbehörden

Marc Wilczek sieht positives Signal im Kampf gegen Cyber-Kriminelle

[datensicherheit.de, 30.01.2019] Marc Wilczek, „COO“ und Geschäftsführer von Link11, meldet, dass am 29. Januar 2019 bekannt wurde, dass Strafverfolgungsbehörden aus 14 Ländern gegen User der im April 2018 stillgelegten Plattform „Webstresser.org“ ermitteln – demnach einer der führenden Marktplätze für Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS). Neben der Britischen National Crime Agency (NCA) seien hierbei auch Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Ermittlungen gegen die Kunden der Website und damit den Kampf gegen potenzielle Angreifer involviert.

Europol koordiniert weltweite Maßnahmen

Laut einer Meldung von Europol hätten durch die Schließung des illegalen Online-Services 2018 im Rahmen der Operation „Power OFF“ Behörden in ganz Europa umfassende Informationen über die Millionen von registrierten Nutzern in Erfahrung bringen können.
Koordiniert von Europol und der Joint Cybercrime Action Taskforce (J-CAT), liefen derzeit weltweite Maßnahmen zur Aufspürung der Nutzer des DDoS-Marktplatzes. Dieser habe es jedem User ermöglicht, verheerende Angriffe zu starten – und dies auch ohne jegliche Fachkenntnisse, etwa über Botnets, zu besitzen.

In Großbritannien werden 250 Nutzer der Website haftbar gemacht

„Die europäische Polizeibehörde geht davon aus, dass in Großbritannien 250 Nutzer der Website und anderen DDoS-Anbietern in Kürze für den verursachten Schaden haftbar gemacht würden“, berichtet Wilczek.
Es seien darüber hinaus Abmahnungen ausgesprochen worden und weitere 400 Personen aus der „Webstresser“-Benutzerliste seien derzeit Gegenstand einer Untersuchung – 60 persönliche elektronische Geräte seien von der britischen Polizei beschlagnahmt worden. Wilczek: „Es bleibt abzuwarten, wie die Konsequenzen für User in anderen Ländern aussehen werden.“

Starkes Signal an Hacker und potenzielle Auftraggeber

Die Verfolgung der Nutzer von „Webstresser“ sendet laut Wilczek „ein starkes Signal an Hacker und potenzielle Auftraggeber, dass die Gründung und Nutzung von DDoS-for-hire-Diensten als schwere Straftat anzusehen ist“.
Nutzer dieser Dienste seien bereits zu Haftstrafen von mehreren Monaten und Jahren verurteilt worden. DDoS sei nie ein Verbrechen ohne Opfer und die von Europol ergriffenen Maßnahmen zum Ausfindigmachen der Nutzer von „Webstresser“ seien „voll und ganz zu befürworten“. Schließlich würden solche Dienste ohne die Unterstützung dieser überhaupt nicht mehr existieren.

Marc Wilczek

Foto: Link11

Marc Wilczek: Proaktive Maßnahmen ergreifen, um DDoS-Risiko zu minimieren!

Risiko von DDoS-Angriffen nach wie vor extrem hoch

„Die Plattform hatte über 150.000 registrierte Accounts und wurde eingesetzt, um über vier Millionen Angriffe für lediglich 15 Euro pro Monat zu starten“, erläutert Wilczek.
Nach der Schließung dieser Website im April 2018 habe das „Security Operation Center“ von Link11 einen Rückgang der DDoS-Angriffe in Europa um 60 Prozent verzeichnet – „was zeigt, wie weit verbreitet und schädlich die Nutzung des Dienstes war“. Nichtsdestotrotz sei das Risiko von DDoS-Angriffen nach wie vor extrem hoch, so dass Unternehmen „proaktive Maßnahmen ergreifen müssen, um dieses Risiko zu minimieren und ihr Unternehmen zu schützen“.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 07.09.2018
Cyberstudie: Fast jeder Service Provider wird zum Ziel von DDoS-Attacken

datensicherheit.de, 29.08.2018
DDoS-Angreifer nutzen verstärkt Cloud-Dienste

datensicherheit.de, 06.08.2018
Link11 DDoS-Report: Gefahr durch Hochvolumen-Angriffe bleibt

datensicherheit.de, 02.05.2018
Bedrohung bleibt: Details von DDoS-Angriffen im Jahr 2017

datensicherheit.de, 27.03.2018
Link11 DDoS-Report für das vierte Quatal 2017 veröffentlicht

datensicherheit.de, 02.03.2018
Akamai: Größte DDoS-Attacke bisher abgewehrt

datensicherheit.de, 24.02.2017
DDoS-Gefahrenlage: Link11-Report meldet Attacken-Wachstum um 117 Prozent



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