Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Februar 2, 2021 19:51 - noch keine Kommentare
Clubhouse: Prof. Dr. Johannes Caspar adressiert App-Betreiber
Auskunft über den Schutz der Privatsphäre im App-Umfeld gefordert
[datensicherheit.de, 02.02.2021] Die App Clubhouse sei derzeit in aller Munde und habe einen erheblichen Nutzeransturm zu verzeichnen. Das sei durchaus verständlich, so der der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI): Viele Menschen hätten gerade gegenwärtig „ein überwältigendes Interesse an einer neuen diskursiven Plattform, die spannende Kommunikation und den ungezwungenen Austausch mit anderen verspricht“. Diese App werfe jedoch viele Fragen zur Wahrung der Privatsphäre der Nutzer und dritter Personen auf.

HmbBfDI
HmbBfDI Prof. Dr. Johannes Caspar: App darf weder eigene noch fremde Rechte verletzen!
Zweifel am Datenschutz der App
So würden die Adressbücher in den Mobilfunkgeräten von jenen Nutzern, welche andere Personen einladen, automatisch ausgelesen und durch die Betreiber in den USA gespeichert. Dadurch gerieten Kontaktdaten von zahlreichen Menschen, ohne dass diese überhaupt mit der App in Kontakt kämen, in fremde Hände, wo sie dann zu Zwecken der Werbung oder Kontaktanfragen verwendet werden könnten.
Die Betreiber speicherten nach eigenen Angaben zudem die Mitschnitte aller in den verschiedenen Räumen geführten Gespräche, um Missbräuche zu verfolgen, ohne dass die näheren Umstände transparent würden. Anbieter indes, welche sich an europäische Nutzer richten, müssten deren Rechte auf Information, Auskunft, Widerspruch und Löschung achten.
Auch diese App muss Regeln auf dem Spielfeld Europa beachten
Gleichzeitig bestehe die Pflicht, die technisch-organisatorischen Maßnahmen zum Schutz der Daten zu gewährleisten. An all dem bestünden derzeit bei der „Clubhouse“-App einige Zweifel. Der HmbBfDI hat sich daher nach eigenen Angaben mit den anderen deutschen Aufsichtsbehörden abgestimmt und hierzu einen Katalog von Fragen an die Betreiber in Kalifornien übersandt, um die Einhaltung des europäischen Datenschutzrechts zu überprüfen.
„Es kommt leider immer wieder vor, dass Anbieter aus den USA auf den europäischen Markt drängen oder einfach nur mit ihren Produkten und Dienstleistungen bei uns erfolgreich sind, ohne die grundlegendsten datenschutzrechtlichen Vorgaben des europäischen Digitalmarktes einzuhalten“, so Prof. Dr. Johannes Caspar, der HmbBfDI. Hierbei gelte es, zügig darauf hinzuweisen, „welche Regeln auf dem Spielfeld Europa gelten und diese auch durchzusetzen“. Es sei im Interesse aller europäischen Nutzer, Dienste in Anspruch nehmen zu können, „die weder eigene noch fremde Rechte verletzen und die nicht erst nach Jahren erfolgreicher Nutzerbindung in Europa sich den Prinzipien des Schutzes der Privatheit öffnen“, betont Caspar.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 26.01.2021
TikTok: Erneut Schwachstelle entdeckt
datensicherheit.de, 28.11.2020
Supergrundrecht Datenschutz: Ein kritischer HmbBfDI-Faktencheck
Aktuelles, Experten, Produkte, Studien - Dez. 14, 2025 0:47 - noch keine Kommentare
Passwort-Manager: BSI-Untersuchung identifiziert Verbesserungsbedarf
weitere Beiträge in Experten
- Passwort-Manager – nicht alle Produkte sicher und datensparsam
- „Berna“: KI-Voicebot ermöglicht Schadenmeldungen ohne stressige Wartezeiten
- Digitaler Omnibus im Kontext Künstlicher Intelligenz gefährdet Verbraucherrechte
- Omnibus-I-Einigung: Erleichterungen für den EU-Mittelstand erhofft
- 23. Auflage der IT-Defense vom 4. bis 6. Februar 2026 in Würzburg
Aktuelles, Branche - Dez. 13, 2025 0:29 - noch keine Kommentare
KnowBe4 Threat Labs meldet Entdeckung einer hochentwickelten mehrstufigen Phishing-Kampagne
weitere Beiträge in Branche
- NIS-2 offiziell in Kraft: Proliance-Handlungsempfehlungen für Unternehmen
- 23. Auflage der IT-Defense vom 4. bis 6. Februar 2026 in Würzburg
- Im Cyberspace werden Outsider zu heimlichen Insidern: Jeder Cyberangriff prinzipiell eine Innentäter-Bedrohung
- NIS-2: Vielen Unternehmen fehlt es an Kapazitäten zur Umsetzung und zum Nachweis
- Albiriox-MaaS attackiert Hunderte Finanz- und Krypto-Apps auf Android
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“



Kommentieren