Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Sonntag, Juni 22, 2025 0:34 - noch keine Kommentare
Malwarebytes-Warnung: Vormarsch der Betrugsfälle auf mobilen Endgeräten 2025
Neue Studie von Malwarebytes widmet sich auch den weitgehend ignorierten emotionalen und finanziellen Folgen
[datensicherheit.de, 22.06.2025] „Drei Viertel der befragten Opfer von Betrugsmaschen berichten von schwerwiegenden emotionalen Folgen; fast die Hälfte leidet unter psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Vertrauensverlust“ – Malwarebytes hat die Ergebnisse einer neuen Studie veröffentlicht, aus der demnach hervorgeht, dass Betrugsfälle auf mobilen Endgeräten im Jahr 2025 nicht mehr die Ausnahme, sondern die Norm sind. Für die aktuelle Studie „Tap, Swipe, Scam: How everyday mobile habits carry real risk“ seien insgesamt 1.300 Nutzer mobiler Endgeräten in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt worden.

Abbildung: Malwarebytes
Malwarebytes hat die Studie „Tap, Swipe, Scam: How everyday mobile habits carry real risk“ veröffentlicht
Cyberbedrohungen mobiler Endgeräte umfassen auch tiefgehende zwischenmenschliche Aspekte
Fast die Hälfte der Befragten sei täglich mit Betrugsversuchen konfrontiert, „von denen selbst jüngere Generationen überfordert und unzureichend geschützt sind“ – mit teils schwerwiegenden emotionalen Folgen. „Wie die Studie zeigt, sind neue Ansätze für den Schutz von mobilen Endgeräten und die Aufklärung von Nutzern dringend notwendig und müssen nicht nur die technischen, sondern auch die zwischenmenschlichen und emotionalen Dimensionen von Cyberbedrohungen berücksichtigen.“
- David Ruiz, „Senior Privacy Advocate“ bei Malwarebytes, kommentiert: „Inzwischen ist offensichtlich geworden, dass Cyberbedrohungen auf mobilen Endgeräten nicht nur technische Aspekte, sondern auch tiefgehende zwischenmenschliche Aspekte umfassen.“ Ihre neue Studie zeige nicht nur das Ausmaß von dieser Art Cyberbedrohung, sondern auch deren psychischen Folgen.
„Da Cyberbedrohungen immer ausgefeilter werden und Cyberkriminelle zunehmend Deepfake- und KI-Technologien in großem Maßstab einsetzen, braucht es mehr als nur Sensibilisierung für diese Risiken – Endnutzer müssen die entsprechenden Werkzeuge und das notwendige Wissen an die Hand bekommen, um sich zu schützen!“, betont Ruiz. Niemand sollte hinnehmen müssen, Opfer eines Betrugsfalls zu werden, nur weil er sich online bewegt. Wenn dies dennoch passiert, liege die Schuld nicht bei den Opfern – „und wir wollen erreichen, dass sich Endnutzer sicher und selbstbewusst genug fühlen, um auch potenziell beschämende Betrugsversuche zu erkennen, zu unterbinden und zu melden“.
Zentrale Ergebnisse der aktuellen Malwarebytes-Studie:
- Bedrohungen auf mobilen Endgeräten sind überall
Fast die Hälfte der Befragten (44% weltweit) sei täglich mit Betrugsversuchen auf ihren mobilen Endgeräten konfrontiert. In der sogenannten DACH-Region seien es 38 Prozent.
Eine Mehrheit (66% international, 69% DACH) habe zudem angegeben, dass es für sie schwierig sei, einen Betrugsversuch als solchen zu identifizieren. Nur 15 Prozent der Befragten seien fest davon überzeugt, einen Betrugsversuch erkennen zu können – in der DACH-Region seien es sogar nur neun Prozent. - Die Folgen sind schwerwiegend
Mehr als die Hälfte der Opfer von Betrugsfällen habe mit finanziellen Folgen zu kämpfen und mehr als ein Viertel habe Zugang zu wichtigen digitalen Ressourcen wie Konten, Endgeräten oder unersetzbaren Dateien verloren.
„Dennoch gab insgesamt jeder vierte Befragte an, dass er Betrugsversuche inzwischen als unvermeidliche Konsequenz seines Online-Lebens akzeptiert.“ - Betrugsversuche sind persönlich, weit verbreitet und betreffen vor allem jüngere Generationen
36 Prozent (40% DACH) der befragten Nutzer seien bereits Opfer eines Betrugsversuchs über ihr mobiles Endgerät geworden – und drei von vier Befragten seien bereits mit „Social Engineering“-Angriffen wie Phishing oder Identitätsbetrug konfrontiert worden.
Am stärksten betroffen sei die „Generation Z“: „Insgesamt 58 Prozent der ,Gen Z’-Befragten sind bereits mit solchen Betrugsmethoden in Berührung gekommen und 28 Prozent sind Opfer von Erpressungsmethoden geworden, beispielsweise in Form von Deepfakes oder Sextortion – weit mehr als Befragte der ,Generation X’, von denen 35 Prozent damit konfrontiert wurden und 15 Prozent Opfer geworden sind, oder ,Baby-Boomer’, von denen 23 Prozent damit in Berührung gekommen sind und sieben Prozent Opfer wurden.“ - KI-bedingte Risiken
KI-Tools seien mittlerweile für jedermann zugänglich, einschließlich für Cyberkriminelle, wodurch Betrugsfälle schwieriger zu erkennen seien als je zuvor.
„Zwei Drittel der Befragten sind hinsichtlich der Zukunft von KI besorgt und darüber, wie glaubwürdig Betrugsversuche durch KI in Zukunft werden können.“ - Emotionale Folgen sind weit verbreitet
75 Prozent der Opfer berichteten von schwerwiegenden emotionalen Folgen, 46 Prozent (43% DACH) litten deshalb unter psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Vertrauensverlust. - Die meisten Betrugsfälle werden nicht gemeldet
Das „Internet Crime Complaint Center“ (IC3) des FBI berichtet, dass US-amerikanische Verbraucher im Jahr 2024 insgesamt 16,6 Milliarden US-Dollar durch Cyberkriminalität verloren hätten, wobei fast 83 Prozent aller dem IC3 gemeldeten Verluste auf Betrugsfälle zurückzuführen seien.
Dennoch hätten nur 17 Prozent der Opfer ihren Betrugsfall den Behörden gemeldet – bei jüngeren Generationen seien es sogar nur 14 Prozent gewesen.
Malwarebytes bietet KI-gestütztes Sicherheitstool zum Schutz vor Betrugsversuchen
Angesichts des Ausmaßes und der Auswirkungen moderner Betrugsversuche hat Malwarebytes „Scam Guard“ gelauncht: „Ein neues ,Sicherheitstool’, das in Echtzeit Informationen zu Betrugsversuchen, Cyberbedrohungen und Malware sowie Empfehlungen zur Verbesserung von Online-Schutz liefert.“
Diese in die „Malwarebytes Mobile Security App“ integrierte Funktion solle dazu beitragen, das Stigma und die Scham abzubauen, welche Opfer von digitalen Betrugsfällen oftmals verspürten – „indem sie Nutzer aufklärt und unterstützt, bevor sie tatsächlich zum Opfer werden“. Nutzer könnten einfach auf eine Chat-Oberfläche in einer mobilen App tippen, um verdächtige Inhalte zu melden.
Weitere Informationen zum Thema:
Malwarebytes, März 2025
2025 HANDY-BETRUGSBERICHT: Tippen. Durchziehen. Betrug. / Wie alltägliche mobile Gewohnheiten ein echtes Risiko darstellen
FBI, INTERNET CRIME COMPLAINT CENTER, 2024
Federal Bureau of Investigation: Internet Crime Report 2024
datensicherheit.de, 04.05.2025
Zimperiums Global Mobile Threat Report 2025: Mobilgeräte als bevorzugter Angriffsvektor Cyber-Krimineller / Zimperium-Forscher der „zLabs“ analysierten Bedrohungsdaten, um sich entwickelnde und komplexe Angriffe sowie Schwachstellen aufzudecken
datensicherheit.de, 20.02.2025
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