Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Sonntag, November 23, 2025 0:26 - noch keine Kommentare
Transformation der Web-Recherche: Hälfte der Internetnutzer setzt bereits auf KI-Chats
Die Recherche mit klassischen Suchmaschinen hat nun offenbar ihren Zenit überschritten – allerdings haben 42 Prozent der Internetnutzer auch bereits falsche Antworten einer Künstlichen Intelligenz (KI) erhalten und dennoch prüfen nur 57 Prozent der Anwender die ihnen von der KI gelieferten Ergebnisse
[datensicherheit.de, 23.11.2025] Nach aktuellen Erkenntnissen des Digitalverbands Bitkom e.V. verwenden bereits 50 Prozent der Internetnutzer zumindest gelegentlich sogenannte KI-Chats – bei den 16- bis 29-jährigen Befragten sind es demnach sogar zwei Drittel. Die Recherche mit den klassischen Suchmaschinen hat also offenbar ihren Zenit inzwischen überschritten. Allerdings hätten 42 Prozent der Befragten durchaus auch schon falsche KI-Antworten geliefert bekommen und nur 57 Prozent prüften überhaupt die erhaltenen Ergebnisse.

Foto: Bitkom e.V.
Dr. Bernhard Rohleder rät Anwender bei der Web-Recherche, der KI nicht blind zu vertrauen und die Ergebnisse immer zu prüfen
25% nutzen noch überwiegend klassische Suchmaschinen
So war es bisher üblich: Suchbegriffe eingeben, Trefferlisten durchklicken, Informationen zusammentragen… – viele Internetnutzer gehen indes laut Bitkom aber neue Wege und lassen sich Antworten direkt von einer Künstlichen Intelligenz (KI) liefern. Die Hälfte (50%) nutze zumindest manchmal den Chat mit einer KI statt klassische Internetsuche.
- Ein Viertel (25%) nutze zwar weiterhin überwiegend die klassischen Suchmaschinen, 13 Prozent setzten etwa gleich häufig auf Online-Suche und KI-Chat, aber sieben Prozent nutzten bereits überwiegend KI, fünf Prozent sogar ausschließlich. 47 Prozent nutzten hingegen weiterhin ausschließlich die klassische Suche.
Dies seien Erkenntnisse auf Basis einer telefonischen Umfrage im Bitkom-Auftrag: Bitkom Research habe 1.156 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 1.030 Internetnutzer, im Zeitraum der Kalenderwochen 39 bis KW 43 2025. Sie sei als Gesamtumfrage repräsentativ.
Kompakte Antworten aus KI-Chats triggern Bequemlichkeit
Unter den jüngeren Internetnutzern zwischen 16 und 29 Jahren sei die Suche mit KI sogar noch deutlich weiter verbreitet: Fünf Prozent nutzten sie ausschließlich, elf Prozent überwiegend, 20 Prozent etwa gleich häufig wie klassische Suchmaschinen und 30 Prozent zumindest hin und wieder.
- Nur 30 Prozent setzten ausschließlich auf Suchmaschinen. „Viele Menschen nutzen lieber die kompakte Antwort aus dem KI-Chat, statt sich selbst durch Suchergebnisse zu klicken und auf den Webseiten nach Hinweisen zu ihrer Frage zu suchen“, erläutert der Bitkom-Hauptgeschäftsführer, Dr. Bernhard Rohleder. Er rät indes: „Allerdings sollte man der KI nicht blind vertrauen und Ergebnisse immer prüfen!“
So gäben nämlich 42 Prozent derjenigen, welche eine KI für die Suche nutzen, an, dass sie schon einmal falsche oder schlicht erfundene Informationen von der KI erhalten hätten. Zugleich prüften aber nur 57 Prozent die KI-Antworten, bevor sie sie verwenden.
64% mit der KI-Nutzung zur Informationssuche zufrieden
Insgesamt hielten rund drei Viertel (73%) der Befragten die Ergebnisse der KI-Chats für hilfreich, rund zwei Drittel (64%) seien mit der KI-Nutzung zur Informationssuche zufrieden. Allerdings finde nur etwas mehr als ein Drittel (36%), dass die KI ihre Antworten ausreichend mit Links belege, und nur 33 Prozent fänden auf diese Weise schneller eine Antwort als mit der klassischen Suche.
- Inzwischen blendeten auch klassische Suchmaschinen wie „Google“ oder „Bing“ KI-Zusammenfassungen vor den Suchergebnissen ein. Nur drei Prozent der Internetnutzer hätten das noch nicht wahrgenommen, rund ein Viertel (26%) habe sie zwar schon einmal gesehen, aber nicht weiter beachtet.
Die Meinungen darüber gingen aber weit auseinander: So nutzten 24 Prozent häufig die KI-Zusammenfassung, ohne die Suchergebnisse zu betrachten. 43 Prozent hingegen klickten auf die Suchergebnisse, um sich selbst ein Bild zu machen. 45 Prozent sparten durch die Zusammenfassungen Zeit, aber 27 Prozent erschienen diese zu oberflächlich, 22 Prozent hätten darin schon einmal Fehler gefunden. Acht Prozent sind von den KI-generierten Texten einfach nur „genervt“.
Weitere Informationen zum Thema:
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Dr. Bernhard Rohleder / Hauptgeschäftsführer Bitkom e.V.
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