Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, Juli 25, 2022 10:42 - noch keine Kommentare
Verbot automatisierter Gesichtserkennung: Letzte Chance für eine Unterschrift
Digitalcourage erinnert an #ReclaimYourFace-Kampagne, um Verbot automatisierter Gesichtserkennung durchzusetzen
[datensicherheit.de, 25.07.2022] Der Digitalcourage e.V. weist in seiner aktuellen Stellungnahme darauf hin, dass nur noch eine Woche Zeit ist – demnach ist der 31. Juli 2022 der letzte Tag, bis zu dem noch Unterschriften für die „#ReclaimYourFace“-Kampagne gesammelt werden können: „Wir brauchen jetzt Ihre Unterstützung, um ein Verbot automatisierter Gesichtserkennung durchzusetzen. Haben Sie schon unterschrieben und Bekannte dazu aufgefordert, gemeinsam ein Verbot biometrischer Massenüberwachung zu erreichen? Jetzt haben Sie dazu die letzte Chance!“
Biometrische Überwachungstechnologie: Gesichtserkennung u.a. brandaktuelles Thema
Wir stehen laut Digitalcourage am „Scheideweg“: Entweder würden „intelligente“ Videokameras mit Künstlicher Intelligenz (KI) zum Alltag – „was für eine Dystopie!“
Oder wir schafften per Gesetz wirksamen Schutz vor biometrischen Überwachungstechnologien – „für uns und für die Demokratie“.
Der Einsatz biometrischer Überwachung, von sogenanntem Profiling und maschinen-basierten Prognosen über Personen stelle eine „Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit und unsere wichtigsten Grundfreiheiten“ dar. Dieses Thema sei „brandaktuell“.
Software zur Gesichtserkennung kann Personen anhand eines Fotos identifizierbar machen
Unternehmen wie z.B. Clearview AI böten Software an, mit welcher jede Person anhand eines Fotos identifizierbar werde, und verkauften diese Information dann an Regierungen und Unternehmen.
In „intelligenten“ Supermärkten von Amazon und Real sei bereits damit experimentiert worden, Gangart und Gesten auf Schritt und Tritt zu erfassen, um Kunden über diese Daten beim Einkaufen zu manipulieren.
Hochschulen hätten bei Prüfungen biometrische Überwachungssysteme (zum Beispiel „Proctorio“) gegen Studenten eingesetzt, um jeden Blick und jede Bewegung auf mögliche Schummel-Versuche zu untersuchen.
Gesichtserkennung könnte von Autokratien und Kriminellen missbraucht werden
KI basiere darauf, „dass Systeme darauf trainiert werden, in großen Datenmengen mit Hilfe von statistischen Modellen Muster zu erkennen und diese für Prognosen zu verwenden“. Selbst wenn solche KI-Systeme mit guter Absicht eingesetzt werden, trügen sie die Voreingenommenheit der Programmierer und der Trainingsdaten in sich.
„Damit werden diskriminierende Muster einer Gesellschaft wie Rassismus und Sexismus reproduziert und verstärkt.“ Im schlimmsten Fall ermöglichten biometrische Daten „lebenslange Kontrolle und die Verfolgung Unschuldiger“.
Ohne ein Verbot biometrischer Massenüberwachung werde der Missbrauch solcher Technologien durch Autokratien und Kriminelle zum Alltag.
Regierungen, Sicherheitsbehörden und Unternehmen werden Gesichtserkennung u.a. sehr gerne einsetzen
Regierungen, Sicherheitsbehörden und Unternehmen könnten und würden Gesichtserkennung und andere biometrische Überwachungssysteme gegen uns einsetzen, „unsere Körper datafizieren und analysieren“.
Darum brauchten wir jetzt ein Gesetz, um uns europaweit zu schützen.
Digitalcourage rät abschließend: „Fordern Sie unseren öffentlichen Raum zurück. Verlangen Sie ein Verbot biometrischer Massenüberwachung!“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 17.02.2021
Reclaim Your Face: Europaweite Bürgerinitiative gegen Biometrische Massenüberwachung gestartet / Dr. Patrick Breyer, Bürgerrechtler und Europaabgeordneter, ruft zur Unterstützung der europaweiten Bürgerinitiative auf
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