Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, August 21, 2025 18:09 - noch keine Kommentare
IT-Sicherheit „Made in EU“: Deutsche Unternehmen streben digitale Souveränität an
Laut neuer ESET-Studie beabsichtigen drei Viertel der wechselbereiten Unternehmen künftig europäische IT-Sicherheitslösungen einzusetzen
[datensicherheit.de, 21.08.2025] Laut einer neuen repräsentativen B2B-Studie von ESET beabsichtigen immer mehr deutsche Unternehmen sich digital unabhängig zu machen – und hierfür auf europäische IT-Sicherheitslösungen zu setzen. Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, wachsender Cyberbedrohungen und schärferer gesetzlicher Anforderungen gewinnt die Herkunft von IT-Sicherheitslösungen offensichtlich massiv an Bedeutung. Demnach ziehen 44 Prozent der befragten Unternehmen einen Wechsel ihres IT-Sicherheitsanbieters in Betracht. Drei von vier wechselwilligen Unternehmen (75%) bevorzugten dabei Anbieter aus der Europäischen Union (EU) – während US-Anbieter mit lediglich zehn Prozent deutlich an Vertrauen verloren hätten.

Abbildung: ESET
ESET hat untersucht, was deutsche Unternehmen wirklich von IT-Security „Made in EU“ halten
Vertrauenswürdige IT-Sicherheit aus Europa notwendig für Digitale Souveränität
„Gerade in Zeiten zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und gesetzlicher Verschärfungen wie der NIS-2-Richtlinie erkennen Unternehmen den strategischen Vorteil europäischer Anbieter“, kommentiert Thorsten Urbanski, ESET-Marketingdirektor und Initiator der TeleTrusT-Initiative „IT Security made in EU“.
- Er betont: „Digitale Souveränität ist ohne vertrauenswürdige IT-Sicherheit aus Europa nicht realisierbar.“
Die vorliegenden Ergebnisse unterstrichen ein wachsendes Misstrauen gegenüber außereuropäischen Anbietern – insbesondere aus den USA oder Asien. Die Sorge vor „Kill Switches“, Datenabflüssen in Drittländer oder politischen Einflussnahmen wachse. In sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen planten sogar 82 Prozent der Unternehmen den Wechsel zu einem EU-Anbieter.
„Made in EU“: Vertrauensanker und „Compliance“-Garantie in IT-SIcherheitsbelangen
Zwei Drittel aller befragten Unternehmen hielten die Herkunft ihres IT-Sicherheitsanbieters für „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders große Unternehmen und Branchen mit hohem Schutzbedarf wie die produzierende Industrie oder das Rechts- und Gesundheitswesen achteten verstärkt auf regionale Anbieter.
- Die Gründe seien Rechtssicherheit, DSGVO-Konformität, Transparenz und Vermeidung internationaler Abhängigkeiten.
„‚Made in EU‘ bedeutet nicht nur geographische Herkunft – es steht für gemeinsamen Rechtsrahmen, verbindliche Standards und digitale Souveränität“, betont Dr. Jens Eckhardt, Fachanwalt für Informationstechnologierecht, Datenschutzauditor (TÜV) sowie IT-Compliance-Manager (TÜV) bei der Düsseldorfer Kanzlei pitc legal Eckhardt Rechtsanwälte Partnerschaft mbB.
„Stand der Technik“ der IT-Sicherheit europäisch gedacht und ganzheitlich angestrebt
Die Studie zeige, dass immer mehr Unternehmen erkennen würden, dass IT-Sicherheit kein Einmalkauf, sondern ein kontinuierlicher Prozess sei – insbesondere im Lichte der gesetzlichen Verpflichtung zum „Stand der Technik“. Dieser besagt: „Lösungen müssen technisch aktuell, datenschutzkonform und organisatorisch eingebettet sein!“
- Europäische Anbieter wie z.B. ESET erfüllten genau diese Anforderungen – nicht nur, weil ihre Produkte technisch führend seien, sondern weil sie in einem einheitlichen, transparenten Rechtsrahmen entwickelt und betrieben würden.
„‚Stand der Technik‘ ist keine Worthülse, sondern ein rechtlicher Anspruch – dem europäische Lösungen auf natürliche Weise gerecht werden“, unterstreicht Urbanski. Mit IT-Sicherheit „Made in EU“ bekämen Unternehmen nicht nur technische Exzellenz, sondern auch Sicherheit in rechtlicher und politischer Hinsicht.
ESET-Handlungsempfehlungen für Unternehmen konkretisiert
Dabei geht ESET nach eigenen Angaben mit einem dreistufigen Zero-Trust-Modell über den bloßen Basisschutz hinaus: Von „Endpoint Security“ über Verschlüsselung und „Cloud-Sandboxing“ bis hin zu Bedrohungsanalysen und „Managed Services“ – Unternehmen erhielten eine umfassende IT-Sicherheitsarchitektur, welche skalierbar sei und sich nahtlos an die geltenden „Compliance“-Anforderungen anpassen lasse.
ESET gibt Unternehmen in seiner Studie u.a. die folgenden konkreten Handlungsempfehlungen:
- Notfallplanung & Backup-Strategie
Unternehmen sollten auf den Ernstfall vorbereitet sein – mit klar definierten Wiederanlaufplänen, regelmäßigen Backups und einer passenden Cyberversicherung. - Datenspeicherung in der EU
Um „Compliance“-Risiken zu vermeiden, sollten Unternehmensdaten ausschließlich in europäischen Rechenzentren verarbeitet werden – datenschutzkonform und ohne Drittlandtransfers. - Umsetzung des Zero-Trust-Prinzips
Mitarbeiter sollten nur Zugriff auf die Daten erhalten, die sie wirklich brauchen, um interne Risiken zu minimieren und Zugriffe besser zu kontrollieren.
Weitere Informationen zum Thema:
PR REPORT, 28.01.2023
Thorsten Urbanski steigt bei Eset auf / Der IT-Sicherheitshersteller Eset mit Sitz in Jena hat Thorsten Urbanski zum Director of Marketing & Communication DACH befördert
[pitc legal] Eckhardt Rechtsanwälte Partnerschaft mbB
Dr. Jens Eckhardt / Fachanwalt für Informationstechnologierecht sowie Datenschutz-Auditor (TÜV), Compliance-Officer (TÜV) und IT-Compliance Manager (TÜV)
datensicherheit.de, 15.05.2025
Gütesiegel „Made in EU“ genießt laut ESET-Umfrage in Europa und Deutschland hohen Stellenwert / 75 Prozent der deutschen Unternehmen wollen bei der Auswahl ihrer IT-Sicherheitslösung auf einen Hersteller aus der Europäischen Union setzen
datensicherheit.de, 03.04.2025
Digitale Souveränität Europas: IT-Sicherheit „Made in EU“ als Basis / ESET plädiert für eigenständige europäische Cyber-Sicherheitsstrategie
datensicherheit.de, 02.11.2021
IT Security made in EU: TeleTrusT-Vertrauenszeichen bietet Anwendern Orientierung / fiskaly GmbH in Wien als 100. Unternehmen die Zeichennutzung vom TeleTrusT zugesprochen
datensicherheit.de, 07.02.2019
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