Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Donnerstag, Mai 15, 2025 0:32 - noch keine Kommentare

Gütesiegel „Made in EU“ genießt laut ESET-Umfrage in Europa und Deutschland hohen Stellenwert

75 Prozent der deutschen Unternehmen wollen bei der Auswahl ihrer IT-Sicherheitslösung auf einen Hersteller aus der Europäischen Union setzen

[datensicherheit.de, 15.05.2025] Laut Erkenntnissen einer neuen repräsentative Umfrage des IT-Sicherheitsherstellers ESET, durchgeführt von YouGov, macht die gegenwärtige geopolitische Lage Unternehmen offenbar wechselwillig: Das Gütesiegel „Made in EU“ genießt demnach in Europa und Deutschland einen hohen Stellenwert. Es gilt die Frage zu beantworten, welchen Herstellern deutsche Unternehmen noch vertrauen können. Viele Organisationen sorgten sich, dass aus technologischer Abhängigkeit letztlich nicht funktionierender Schutz resultiere. „Es zeigt sich: 75 Prozent der deutschen Unternehmen wollen bei der Auswahl ihrer Sicherheitslösung auf einen Hersteller aus der Europäischen Union setzen. Und sogar knapp die Hälfte zieht einen Wechsel ihrer IT-Sicherheitslösung schon in Betracht.“ Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des „YouGov“-Panels, welcher der Teilnahme vorab zugestimmt haben – für diese wurden im Zeitraum 14. bis 22. März 2025 insgesamt 536 Unternehmensentscheider befragt.

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Abbildung: eSeT

ESET-Frage zur Herkunft des Hauptanbieters für IT-Sicherheit

Bei europäischem Anbieter Verlass auf Datenschutz und „Compliance“

„IT-Sicherheitslösungen aus der Europäischen Union haben für Unternehmen klare Vorteile: Bei einem europäischen Anbieter müssen sie sich um Datenschutz und ,Compliance’ keine Sorgen machen“, erklärt Thorsten Urbanski, Leiter der TeleTrust-Initiative „IT Security made in EU“ und „Director of Marketing DACH“ bei ESET.

  • „Die aktuelle Umfrage zeigt, dass sich Unternehmen längst mit der Herkunft ihrer IT-Sicherheitslösung beschäftigen. Und das ist gut so: Mehr denn je sollten sich Organisationen in Deutschland und Europa die Frage stellen, ob sie ihre wertvollen Daten in die Hände außereuropäischer Anbieter geben wollen.“

Die IT-Sicherheit sei einer der wichtigsten Bereiche eines Unternehmens und sollte deswegen nur an Anbieter gegeben werden, welche dem europäischen Wertekanon folgen und dem hiesigen strengen Datenschutz unterliegen.

Status quo: EU und USA dominieren IT-Sicherheitsmarkt

Befragt nach der Herkunft ihrer IT-Sicherheitslösung habe knapp die Hälfte (44%) angegeben, auf einen Anbieter aus der EU zu vertrauen. Gut ein Viertel (28%) nutze Hersteller aus den USA. Andere Länder und Regionen – wie beispielsweise Israel, das Vereinigte Königreich und Asien – seien kaum vertreten.

  • „Auf die einzelnen Branchen heruntergebrochen zeigt sich: Insbesondere die deutsche Industrie (51%) setzt auf EU-Produkte, wohingegen andere Sektoren eher zu US-Lösungen tendieren oder nicht wissen, wo ihr Anbieter herkommt.“

Diese Erkenntnisse offenbarten: Auch wenn US-Hersteller für viele Bereiche noch in Frage kämen, setze die Mehrheit inzwischen auf europäische Lösungen. Die strenge Gesetzgebung zum Datenschutz und die aktuell angespannten Beziehungen zwischen den USA und ihren Verbündeten dürften hierbei einer der Hauptgründe für diese Präferenz sein.

Besonders europäische Großunternehmen suchen Hersteller von IT-Sicherheitslösungen unter demselben Rechtsrahmen

Generell hätten zwei Drittel (67%) der Befragten angegeben, ihnen sei die Herkunft ihrer IT-Sicherheitslösung wichtig – nur gut jedem Achten (12,8%) sei sie egal. Fast die Hälfte (44%) zögen nach den jüngsten Spannungen zwischen USA und Europa einen Herstellerwechsel in Betracht.

  • Größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitern wollten ihren Anbieter eher austauschen als kleinere Organisationen. Generell gelte: Besonders Großunternehmen achteten darauf, ob der Hersteller von IT-Sicherheitslösungen unter demselben Rechtsrahmen wie sie handelt.

Urbanski erläutert: „Lösungen, die datenschutzkonform und zuverlässig funktionieren, sind hier eindeutig im Vorteil. Denn je größer die Organisation ist, desto schwerer wiegt jeder Sicherheits- oder Datenschutzvorfall.“

Umfrage zeigt zunehmende Nachfrage für europäische IT-Sicherheitslösungen

„Diejenigen, die wechseln wollen, kennen jedoch nur eine Richtung: Zurück nach Europa. Drei Viertel (75%) der Wechselwilligen zieht es hin zu EU-Anbietern – und das über alle Branchen, Positionen und Altersgruppen hinweg.“ Datenschutzstandards spielten eben dabei eine entscheidende Rolle. Der Aussage, dass Unternehmen europäische Anbieter von IT-Sicherheitslösungen bevorzugen sollten, um hiesigen Datenschutzstandards zu genügen, stimmten vier von fünf Befragten zu.

  • „Hersteller aus der Europäischen Union können besseren Datenschutz gewährleisten als ihre außereuropäischen Mitbewerber“, betont Urbanski weiter. Cybersicherheits-Anbieter aus der EU verbinde nicht nur ihre geographische Herkunft – sie fühlten sich den europäischen Werten stärker verpflichtet als Anbieter aus anderen Regionen.

Zudem lasse die aktuelle geopolitische Lage viele Menschen an der Zuverlässigkeit außereuropäischer Partner zweifeln und habe bei vielen Unternehmen anscheinend große Fragen aufgeworfen: „Was, wenn auch die eigene Sicherheitslösung aus der Ferne deaktiviert wird – oder sogar eingebaute Hintertüren besitzt, die Zugang zu wertvollen Daten ermöglichen? Wird die eigene Lösung auch in Zukunft noch zuverlässig mit Updates versorgt?“

Längst Pflicht und keine Kür mehr: Datenschutz „Made in EU“

Angesichts dieser sich rasant verändernden globalen Gemengelage werde der Ruf nach mehr europäischer Eigenständigkeit lauter – insbesondere im Bereich der IT-Sicherheit.„Die EU verfügt über starke Technologieführer im Bereich IT-Sicherheit. Deren Potenzial sollte nun gezielt genutzt und weiter ausgebaut werden!“

  • In Zeiten wachsender Bedrohungen im sogenannten Cyberraum sei Digitale Souveränität ein zentraler Pfeiler der Verteidigungsfähigkeit. Urbanski berichtet: „Die ersten Schritte auf diesem Weg wurden bereits gemacht: Das EU-Programm ‚ReArm Europe‘ setzt genau hier an, indem es die Verteidigung der Region stärken soll.“ Dazu gehöre explizit auch die Cybersicherheit als integraler Bestandteil.

Urbanskis Fazit: „Wie die aktuelle Umfrage zeigt, sind Unternehmen sich der Vorteile für europäische IT-Sicherheitslösungen bewusst, da sie im Einklang mit europäischen Werten stehen und vor allem ausgezeichneten Datenschutz garantieren.“

Weitere Informationen zum Thema:

eSeT
IT-Sicherheit ist Vertrauenssache

datensicherheit.de, 15.03.2025
Digitale Souveränität: Europas Emanzipation voraus / Sowohl die wirtschaftlichen als auch die politischen Beziehungen zwischen Europa und den USA durchlaufen derzeit eine harte Belastungsprobe

datensicherheit.de, 20.03.2025
Neuer TeleTrusT-Podcast zur Digitalen Souveränität online / Im neuen TeleTrusT-Pod­cast „IT Security made in EU“ werden unter anderem die Kapazitäten der EU bezüglich der IT-Sicherheit näher beleuchtet

datensicherheit.de, 02.11.2021
IT Security made in EU: TeleTrusT-Vertrauenszeichen bietet Anwendern Orientierung / fiskaly GmbH in Wien als 100. Unternehmen die Zeichennutzung vom TeleTrusT zugesprochen



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