Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Donnerstag, Januar 30, 2025 0:13 - noch keine Kommentare

Laut BioCatch-Studie wurden 2024 wurden fast zwei Millionen Geldwäschekonten enttarnt

BioCatch-Erkenntnis aus der Studie: Kriminelle rekrutieren vor allem junge Menschen im Alter von 25 bis 35 Jahren als „Money Mules“

[datensicherheit.de, 30.01.2025] Eine aktuelle Studie decke den Umfang und das Ausmaß des Geldwäscheproblems innerhalb des globalen Finanzsystems auf: BioCatch, weltweit aktiv auf dem Gebiet digitaler Betrugserkennung, hat demnach „alarmierende Berichte“ über nahezu zwei Millionen Konten von Geldkurieren – sogenannter Money Mules – erhalten. Zur Untersuchung werde fortschrittliche Verhaltensintelligenz genutzt, um Finanzkriminalität zu identifizieren und zu verhindern. Befragt worden seien 257 Finanzinstitute in 21 Ländern auf fünf Kontinenten, welche die „Anti-Betrugs-, Betrugs- und Finanzkriminalitätslösungen des Unternehmens“ 2024 eingesetzt hätten. „Die Metapher von der ,Spitze des Eisbergs’ ist abgedroschen und überstrapaziert“, kommentiert Tom Peacock, „Director of Global Fraud Intelligence“ bei BioCatch. Aber: Diese zwei Millionen von ihren Kunden gemeldeten Konten im Jahr 2024 stellten wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Geldwäschekonten dar, welche im vergangenen Jahr bei den 44.000 Finanzinstituten weltweit entweder in Gebrauch gewesen seien oder geruht hätten.

BioCatch-Studie liefert aufschlussreichen Einblick in die komplexen Strategien Organisierter Kriminalität

Die BioCatch-Studie mit dem Titel „Global money mule networks: Using behavioral and device intelligence to shine a light on money laundering“ liefere einen aufschlussreichen Einblick in die komplexen Strategien Organisierter Kriminalität (OK). „Sie beleuchtet, wie verschiedene Geldkurier-Typen in weitverzweigten Netzwerken zusammenarbeiten, um illegal erworbene Gelder zu waschen. Mittels Verhaltens- und Geräteintelligenz deckt die Untersuchung die raffinierten Methoden auf, die Kriminelle zur Geldwäsche einsetzen.“

Kevin Donovan, „Senior Vice President of Emerging Solutions“ bei BioCatch, führt aus: „Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die wir während der Zusammenarbeit mit Finanzinstituten mithilfe unserer Lösung zur Erkennung sogenannter Money-Mule-Konten erzielt haben, war, wie solche Konten Betrug, Finanzkriminalität und Geldwäsche miteinander verbinden.“ Während Europol 90 Prozent der Geldkuriere mit Cyber-Kriminalität in Verbindung bringe, würden mit den restlichen Konten die Erlöse aus einer Vielzahl anderer Straftaten „gewaschen“. Donovan betont: „Und sie sind alle Teil desselben kriminellen ,Ökosystems’. Betrüger beschäftigen Opfer von Menschenhandel. Opfer von Anlagebetrug fungieren als Geldkuriere.“

Überblick: NASDAQ-Erkenntnisse und Ergebnisse der BioCatch-Studie

Laut dem „NASDAQ Global Financial Crime Report 2024“ seien allein im vergangenen Jahr 3,1 Billionen US-Dollar (2,95 Billionen Euro) an illegalen Geldern durch das globale Finanzsystem geflossen.

Weitere zentrale Ergebnisse der BioCatch-Studie:

1. Junge Menschen sind am meisten gefährdet
Fast zwei Drittel der Geldkuriere in Großbritannien seien jünger als 30 Jahre. In den USA sei die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sich 25- bis 35-Jährige – unwissentlich oder absichtlich – als Geldkuriere meldeten, oftmals geködert durch die Aussicht auf einen Nebenjob.

2. Die meisten sind sich möglicher Strafen nicht bewusst
Die durchschnittliche Strafe für Geldwäsche betrage in den USA 71 Monate. In Großbritannien drohten bis zu 14 Jahre Gefängnis und in Australien zwölf Monate bis lebenslänglich hinter Gittern.

3. „Money Mules“ sind billig
Australische Banden zahlten ihren „Geldeseln“ für die Geldwäsche nur 500 AU-Dollar (ca. 300 Euro) für die uneingeschränkte Nutzung ihrer Bankkonten.

4. Fälle von Geldwäsche nehmen zu
Zwischen 2019 und 2023 sei die Zahl der Geldwäschefälle in den USA um 14 Prozent gestiegen. Die Zunahme könnte auf erhöhte Aufmerksamkeit, verbesserte Aufdeckungsmethoden oder die wachsende Popularität der angewendeten Kriminalität zurückzuführen sein.

Weitere Informationen zum Thema:

BioCatch
BioCatch Report: Global money mule networks / Using behavioral and device intelligence to shine a light on money laundering

Nasdaq
Global Financial Crime Report / Insights at the Intersection of Financial Crime Data & Real Survivor Stories

datensicherheit.de, 19.09.2024
Cybercrime: BKA meldet erfolgreichen Schlag gegen Infrastruktur digitaler Geldwäscher der Underground Economy / BKA und ZIT konnten 47 in Deutschland gehostete cyber-kriminelle Exchange-Services abschalten

datensicherheit.de, 16.03.2023
ChipMixer: Weltgrößter Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet / Server der Krypto-Plattform ChipMixer beschlagnahmt und Bitcoin im Gegenwert von rund 44 Millionen Euro sichergestellt

datensicherheit.de, 10.07.2018
KI-Einsatz zur Bekämpfung der Geldwäsche bei Online-Glücksspielen / City, University of London, stellt Whitepaper vor



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