Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, April 15, 2021 22:40 - noch keine Kommentare
BSI: Home-Office vergrößert Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle
Ergebnis einer repräsentativen BSI-Umfrage unter 1.000 Unternehmen und Betrieben am 15. April 2021 vorgestellt
[datensicherheit.de, 15.04.2021] Nach aktuellen Erkenntnissen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Home-Office-Situation in „Pandemiezeiten“ die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle vergrößert und nimmt demnach Einfluss auf die Informationssicherheit von Wirtschaftsunternehmen in Deutschland. Dies sei das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Unternehmen und Betrieben, welche das BSI am 15. April 2021 vorgestellt habe.

Abbildung: BSI
BSI-Umfrage zur IT-Sicherheit im HOME-OFFICE…
Zentrale Erkenntnisse der BSI-Umfrage im Überblick:
- Durch „Corona“ habe sich das Angebot von Home-Office-Arbeitsplätzen mehr als verdoppelt. 58 Prozent der befragten Unternehmen wollten das Angebot auch nach der „Pandemie“ aufrechterhalten bzw. ausweiten.
- Die Unternehmen, welche Home-Office etablieren wollen, zögen Digitalisierungsprojekte vor.
- Zwei Drittel der Großunternehmen nähmen die „Pandemie“ als „Digitalisierungsturbo“ wahr.
- Angriffsfläche private IT: Nur 42 Prozent der Unternehmen nutzten ausschließlich eigene IT.
- Über 50 Prozent der Unternehmen investierten weniger als zehn Prozent der IT-Ausgaben in Cyber-Sicherheit. Das BSI empfiehlt, „bis 20 Prozent des IT-Budgets in Sicherheit zu investieren“.
- Je kleiner die Firma desto schwerwiegender die Folgen. Für Kleinst- und Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern habe eine von vier Cyber-Attacken existenzbedrohende Folgen.
- Obwohl kostengünstig, würden einfache Sicherheitsmaßnahmen wie „Mobil Device Management“, Notfallübungen oder der Grundsatz „IT-Sicherheit ist Chefsache“ nicht genügend umgesetzt.
BSI-Präsident fordert, Digitalisierung und IT-Sicherheit als Einheit zu sehen
Arne Schönbohm, Präsident des BSI, kommentiert: „Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. IT-Sicherheit ist jedoch noch zu wenig in Budgets, Abläufen und Köpfen der Unternehmen angekommen.“ Der „Digitalisierungsturbo Corona“ treibe IT-Projekte in den Unternehmen voran, was vorliegende Umfrage bestätigt habe.
„Als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes drängen wir darauf, dass Digitalisierung und IT-Sicherheit als eine Einheit gedacht und umgesetzt werden“, betont Schönbohm. Wer jetzt die Weichen für eine solide Informationssicherheit seiner Infrastruktur stellt, der sichere seine Zukunft – „in schweren ,Pandemiezeiten‘ und darüber hinaus“.
Bitkom-Präsident kommentiert aktuelle BSI-Umfrage
Während der „Pandemie“ seien allein in Deutschland zwölf Millionen Berufstätige ins Home-Office gewechselt. „Das ist keine Momentaufnahme, sondern bestimmt dauerhaft die neue Normalität“, meint Achim Berg, Präsident des Bitkom e.V., und warnt: „Beim für viele spontanen Wechsel ins Home-Office spielte IT-Sicherheit zu oft keine Rolle.“
Für mobiles Arbeiten bedürfe es einer richtigen Balance zwischen dem benutzerfreundlichen Zugriff auf Unternehmensdaten und dem Schutz der IT. Gefordert seien ein robustes und risikobasiertes IT-Sicherheitsmanagement, Mitarbeiterschulungen und gut durchdachte Notfallkonzepte. „Sicherheit ist kein einmaliges Projekt, Sicherheit ist ein kontinuierlicher Prozess“, hebt Berg hervor.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
IT-Sicherheit im Home-Office im Jahr 2020 / Unter besonderer Berücksichtigung der COVID-19-Pandemie
datensicherheit.de, 15.03.2021
Home-Office: IT-Security grundlegend zu überdenken / Für IT-Security-Verantwortliche fühlt sich abrupter Wechsel in vollständigen Remote-Betrieb wie Umzug in den Wilden Westen an
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