Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, Mai 30, 2019 20:25 - noch keine Kommentare
Digitale Transformation: Zunehmende Sicherheitsdefizite
Laut aktueller Erhebung von Thales signalisieren europäische Unternehmen wachsende Sicherheitsprobleme
[datensicherheit.de, 30.05.2019] Laut einer aktuellen Erhebung von Thales signalisieren europäische Unternehmen wachsende Sicherheitsdefizite – mit fast einem Drittel (29%) der Befragten, die 2018 Jahr eine Datenschutzverletzung vermelden mussten, und nur weniger als der Hälfte (55%), die ihre Bereitstellungen hinsichtlich der Digitalen Transformation für „sicher“ oder „sehr sicher“ halten. Diese Ergebnisse und weitere Details seien im kürzlich veröffentlichten „2019 Thales Data Threat Report“ als europäische Ausgabe auf der Basis von Forschung und Analysen von IDC zu finden.
Gegenüber Datenschutzbedrohungen anfällig
Über 84 Prozent der europäischen Unternehmen setzten Technologien im Zuge der Digitalen Transformation ein oder planten es, aber nur wenig mehr als die Hälfte (55%) hielten die Bereitstellung für „sicher“ oder gar „sehr sicher“. 86 Prozent der europäischen Unternehmen gingen davon aus, dass sie gegenüber Datenschutzbedrohungen anfällig seien. Beinahe ein Drittel (29%) der befragten europäischen Unternehmen seien allein im Jahr 2018 von einer Datenschutzverletzung betroffen gewesen.
Bei den erwähnten 84 Prozent der Unternehmen zählten zu den digitalen, transformativen Technologien Cloud-Technologien, „Big Data“, Technologien im mobilen Zahlungsverkehr, die Nutzung Sozialer Medien, Container, „Blockchain“ und das Internet der Dinge (IoT). Vertrauliche Daten seien durch die Digitale Transformation einem hohen Risiko ausgesetzt.
Datenschutzverletzungen weiterhin auf dem Vormarsch
„In ganz Europa setzen Unternehmen digitale transformative Technologien ein. Während sie allerdings ihre Geschäftsziele ausweiten, setzen sie gleichzeitig vertrauliche Daten einem Risiko aus. Die im Rahmen der Erhebung befragten europäischen Unternehmen räumen der Prävention von Datenschutzverletzungen im Rahmen ihrer Ausgaben für IT-Sicherheit immer noch keine Top-Priorität ein“, berichtet Sebastien Cano, „Senior Vice President of Cloud Protection and Licensing Activity“ bei Thales.
Sie konzentrierten sich eher auf breiter angelegte bewährte Sicherheitsempfehlungen und Probleme der Marke selbst. Dennoch seien Datenschutzverletzungen weiterhin auf dem Vormarsch. Das sollte für Unternehmen Anlass genug sein, ihre Verschlüsselungsstrategie ernsthaft zu überdenken und so den Prozess der Digitalen Transformation abzusichern. Cano: „Ganz besonders dann, wenn der Weg in die Cloud führt und Firmen gleichzeitig regulatorischen Vorgaben und Compliance-Anforderungen genügen müssen.“
Vertrauen in Sicherheit durch Digitale Transformation herausgefordert
Allerdings sei bei weitem nicht jeder zuversichtlich, was die Sicherheit in solchen Umgebungen anbelangt. In Europa schätzten eben über die Hälfte der Befragten (55%) ihre Implementierungen als „sehr“ oder „extrem sicher“ ein.
Die Befragten in Großbritannien hätten dabei ganz offensichtlich mehr Vertrauen in den bestehenden Sicherheitslevel als der europäische Durchschnitt. Dort bewerteten 66 Prozent ihre IT-Umgebungen als „sehr“ oder „höchst sicher“. Bei den allgemein als besonders sicherheitsaffin geltenden Deutschen lägen die Werte dagegen mit 49 Prozent deutlich darunter.
Sicherheit in Multi-Cloud-Umgebungen bleibt eine der größten Herausforderungen
Am häufigsten würden sensible Daten im Rahmen der Digitalen Transformation in der Cloud verwendet. Die überwältigende Mehrzahl der europäischen Unternehmen (90%) nutze bereits alle Arten von Cloud-Umgebungen oder plane dies noch innerhalb des laufenden Jahres zu tun („Software-as-a-Service“, „Platform-as-a-Service“ und „Infrastructure-as-a-Service“). Mit dem Einsatz dieser Umgebungen verbänden Unternehmen allerdings auch eine Reihe von Bedenken. Im Wesentlichen seien es drei Befürchtungen, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Sicherheitsbelange hegten:
- 38 Prozent der Befragten fürchteten, dass Cloud-Provider nicht ausreichend für den Schutz ihrer Daten sorgten, wenn der Provider akquiriert wird oder die Sicherheitsvorkehrungen ausfallen.
- 37 Prozent befürchteten mangelnde Transparenz beim Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen.
- 36 Prozent fürchteten Schwachstellen in einer gemeinsam genutzten Infrastruktur und Datenschutzvorfälle beim Cloud-Providerbeziehungsweise Angriffe, die sich gegen den Provider richten.
Unternehmen arbeiteten hart daran, die Auswirkungen dieser Bedenken wenigstens zu mildern. Über ein Drittel der Befragten (37%) betrachte die Verschlüsselung der Daten plus einer lokalen Verwaltung der Schlüssel entweder im Unternehmen selbst oder beim Service-Provider sowie detaillierte Informationen zu Architektur und IT-Sicherheit, zur physischen Sicherheit sowie zu den SLAs (Service-Level-Agreements) im Falle einer Datenschutzverletzung als die wichtigsten Tools, um Sicherheitsrisiken in der Cloud zu adressieren.
Nicht unbedingt Priorität: Compliance
Trotz über 100 neuer Datenschutzverordnungen, einschließlich der DSGVO/GDPR, die praktisch jedes Unternehmen in Europa betreffe (91%), werde Compliance bei den Sicherheitsinvestitionen nicht unbedingt Priorität eingeräumt. Lediglich im Vereinigten Königreich zähle sie zu den wichtigsten Treibern. Das sähen dort 40 Prozent der Befragten so.
Interessant sei, dass 20 Prozent der Unternehmen in Großbritannien im Jahr 2018 aufgrund von Datenschutzmängeln bei Compliance-Audits durchgefallen seien. Wenn es darum geht, Datenschutzvorgaben zu entsprechen, verließen sich die Befragten primär auf zwei Methoden um strikten Regularien zu genügen – die Verschlüsselung persönlicher Daten (47%) und die „Tokenisierung“ persönlicher Daten (23%).
Sicherheit von Daten nicht auf die leichte Schulter nehmen!
„Wir beobachten inzwischen eine bedeutsame Verschiebung hin zu Technologien im Sinne der Digitalen Transformation. Die damit einhergehenden Fragen zur Sicherheit von Daten in diesen Umgebungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, betont Frank Dickson, „Program Vice President for Security Products Research“ bei IDC.
Datenschutzregularien seien in den letzten 18 Monaten ganz weit oben auf der Agenda gewesen, darunter so viele erst jüngst in Kraft getretene. Unternehmen sähen sich vor der Frage, Kosten für das Gewährleisten von Compliance gegen das Risiko eines potenziellen Datenschutzvorfalls und den nachfolgenden Strafen abzuwägen.
Angriffszahlen gleichbleibend – auf hohem Niveau
Eines der erschreckendsten Ergebnisse des Berichtes sei, dass beinahe zwei Drittel (61%) aller befragten europäischen Unternehmen bereits Opfer einer Datenschutzverletzung geworden seien. Das Vereinigte Königreich komme dabei mit etwas mehr als der Hälfte der Unternehmen (54%) etwas besser weg als der Rest in Europa.
Allerdings hätten sich 29 Prozent der europäischen Unternehmen allein im Jahr 2018 einer Datenschutzverletzung ausgesetzt gesehen. Eine weitere erschreckende Zahl: Eines von zehn Unternehmen habe sowohl im letzten Jahr als auch zu einem weiteren Zeitpunkt mit einer Datenschutzverletzung zu kämpfen gehabt.
2019 Thales Data Threat Report Europäische Ausgabe: Sensible Daten sind in digitalen Transformationsumgebungen weit verbreitet…
Weitere Informationen zum Thema:
THALES
2019 Thales Data Threat Report Europäische Ausgabe / Umfrage und Analyse von IDC
datensicherheit.de, 30.04.2019
Digitale Transformation: Vier Empfehlungen für den Healthcare- und Pharmabereich
datensicherheit.de, 21.06.2018
Thales Data Threat Report 2018: Europa-Ausgabe vorgestellt
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