Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, September 19, 2017 13:20 - noch keine Kommentare
SMS: Mobilfunkanbieter speichern sieben Tage lang auf Vorrat
Heftige Kritik an der „kleinen Vorratsdatenspeicherung“
[datensicherheit.de, 19.09.2017] Die im Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zusammengeschlossenen Datenschützer, Bürgerrechtler und Internetnutzer kritisieren in einer aktuellen Stellungnahme, dass Mobilfunkanbieter wie z.B. Telekom, Vodafone und Telefonica neben Informationen über jegliche Verbindung auch jede verschickte SMS-Nachricht sieben Tage lang auf Vorrat speichern.
Missbrauchen eines juristischen Schlupflochs
Obwohl die SMS-Speicherung der „industrienahen“ Bundesnetzagentur seit Jahren bekannt sei, habe nur ein Netzbetreiber nach Mitteilung der Bundesregierung die Speicherung von SMS-Inhalten abgestellt.
„Die Telekommunikationsunternehmen missbrauchen das Schlupfloch, mit dem die Politik eine siebentägige Vorratsdatenspeicherung zur ,Störungserkennung‘ zugelassen hat“, warnt Jens Kubieziel vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Eine Maskierung von SMS-Inhalten am Bildschirm von Kundendienstmitarbeitern als Schutzmaßnahme für private Nachrichten verkaufen zu wollen, sei „Augenwischerei“.
„Die Bundesregierung belügt das Parlament, wenn sie behauptet, Ermittler und Geheimdienste hätten keinen Zugriff auf Daten aus der ,kleinen Vorratsdatenspeicherung‘. Bei der umstrittenen Funkzellenabfrage in Dresden beispielsweise wurden diese Daten ausdrücklich abgefragt“, sagt Kubieziel.
Gegen anlasslose Speicherung von Verbindungsdaten und SMS protestieren!
„Wir rufen alle Verbraucher auf, bei ihren Anbietern gegen die anlasslose Speicherung von Verbindungsdaten und SMS unter dem Deckmantel der ,Störungserkennung‘ zu protestieren“, so Kubieziel. Anstelle von SMS sollte man aus Sicherheitsgründen Apps wie „Signal“ nutzen – diese verschlüsselten die übertragenen Nachrichten.
Laut Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung klagt Vodafone zurzeit vor dem Verwaltungsgericht, um die Details seiner Speicherpraxis geheim zu halten. Dieser Arbeitskreis ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Datenschützern und Internetnutzern, die sich in Zusammenarbeit mit weiteren zivilgesellschaftlichen Initiativen „gegen die ausufernde Überwachung im Allgemeinen und gegen die Vollprotokollierung der Telekommunikation und anderer Verhaltensdaten im Besonderen einsetzen“.
Weitere Informationen zum Thema:
AK Vorratsdatenspeicherung
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!
datensicherheit.de, 16.05.2014
AK Vorrat fordert Klarstellung der Regierung zur Nutzung von NSA-Daten
datensicherheit.de, 18.11.2010
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung und Peter Schaar einig: Klares Nein zur anlasslosen Speicherung von Telekommunikationsdaten auf Vorrat
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