Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, August 12, 2025 9:51 - noch keine Kommentare
Alles hat ein Ende – auch Windows 10
Millionen Rechner in Deutschland geraten in Gefahr, denn der kostenlose Schutz für diese „Windows“-Version endet im Oktober 2025
[datensicherheit.de, 12.08.2025] ESET weist warnend in einer aktuellen Mitteilung darauf hin, dass auf rund 24 Millionen Computern in Deutschland noch das mittlerweile zehn Jahre alte Betriebssystem „Windows 10“ läuft, dessen kostenloser Support am 14. Oktober 2025 enden wird. Dies seien zwar rund acht Millionen Installationen weniger als noch Anfang des Jahres – dennoch bedeute dies: „Gut jedes zweite Gerät wird im Oktober ein veraltetes Betriebssystem installiert haben.“ Nutzer riskierten dann, Opfer unentdeckter und nicht behobener Sicherheitslücken zu werden. Weiterhin gebe es noch über eine Million Geräte, die mit „Windows“ in den Versionen 8.1, 8, 7 oder sogar XP liefen. Ein sogenannter erweiterter Support liefere Unternehmen und Privatanwendern noch für ein weiteres Jahr Updates.

Abbildung: ESET
Verteilung der „Windows“-Betriebssysteme in Deutschland per August 2025
Russisches Roulette mit eigenen Daten: „Windows 10“-Nutzung ohne rechtzeitiges Handeln
IT-Sicherheitsexperte Alexander Opel von ESET kommentiert: „Wer jetzt noch mit einem veralteten Betriebssystem unterwegs ist, spielt Russisches Roulette mit seinen Daten!“ Millionen Deutsche hätten die Warnung verstanden und ihre Computer rechtzeitig geschützt – alle anderen müssten jetzt handeln, bevor es zu spät ist.
- „Cyberkriminelle stehen schon bereit, gezielt Schwachstellen auszunutzen, sobald der Support endet. Die Angreifer schlafen nicht – jeder Tag mit einem unsicheren System erhöht das Risiko für Datenklau, Erpressung und Betriebsstörungen“, betont Opel.
Seine dringende Empfehlung: „Aktualisieren Sie Ihr Betriebssystem noch heute auf eine unterstützte Version oder wechseln Sie zu einer sicheren Alternative, um sich und Ihre Daten effektiv zu schützen!“ Nur Systeme, welche dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, böten heute wirksamen Schutz gegen die immer raffinierter werdenden Cyberbedrohungen.
Selbst „erweiterter Support“ für „Windows 11“ keine Dauerlösung
„Der ,erweiterte Support’ verlagert den Wechsel nur in die nähere Zukunft“, stellt Opel klar. Auch für Unternehmen sei es jetzt höchste Zeit, ein Upgrade durchzuführen. Denn die Kosten des Supports dürften den Nutzen für viele Organisationen übersteigen.
- Gleichzeitig sei es unverantwortlich, das eigene Unternehmen mit veralteten Systemen zu betreiben. Dadurch würde Hackern eine Flanke für erfolgreiche Cyberattacken geöffnet.
Derzeit kursierten verschiedene Lösungen, mit denen Nutzer ein Upgrade auf „Windows 11“ umgehen könnten. Einige Drittanbieter-Programme lieferten etwa eigene Patches für Sicherheitslücken oder machten eine bestehende „Windows 11“-Installation rückgängig. Darüber hinaus gebe es Wege, die Anforderungen an die Sicherheits-Hardware bei einer Installation zu umgehen. Opel unterstreicht indes: „Solche Notbehelfe sind aber nicht als dauerhafte Lösung geeignet!“
Mehr als die Hälfte deutscher Anwender setzt noch immer auf „Windows 10“
Gut die Hälfte (56%) der Deutschen habe immer noch „Windows 10“ auf Desktop-PCs und Laptops installiert. Auch insgesamt betrachtet dominiere Microsoft: Sieben von zehn Computern in Deutschland liefen mit einem „Windows“-Betriebssystem. Allerdings hätten in den letzten Jahren andere Systeme, allen voran „macOS“ und „Linux“, den Redmondern Anteile streitig machen können: Zehn Prozent habe „Windows“ seit November 2024 an andere Systeme abgetreten.
- Microsoft bietet demnach einen „erweiterten Support“ für „Windows 10“ an. Neu sei, dass auch Privatanwender diesen Service zu unterschiedlichen Konditionen kaufen könnten. Sie müssten dafür entweder ihre PC-Einstellungen synchronisieren, 1.000 „Microsoft Rewards“-Punkte einlösen oder einmalig 30 US-Dollar ausgeben. „Rewards“-Punkte ließen sich z.B. durch die Nutzung von Microsoft-Diensten wie der „Bing“-Suchmaschine verdienen.
„Wenn Nutzer weiterhin Sicherheits-Updates für ihr veraltetes Betriebssystem erhalten wollen, müssen sie bezahlen – entweder mit Geld oder ihren Daten“, erläutert Opel unmissverständlich und führt warnend aus: „Anwender, die ihr Betriebssystem nicht wechseln und nicht auf den ,erweiterten Support‘ zurückgreifen, laufen Gefahr, Opfer von Cyberattacken zu werden.“
Insbesondere Unternehmen sollten jetzt zielorientiert handeln
Auch im Unternehmensbereich seien veraltete Systeme ein Hauptziel für Cyberkriminelle. Daher sollten Verantwortliche frühzeitig den Umstieg planen. Neben Gefahren wie Datenverlust, Spionage- sowie kostspieligen Ransomware-Angriffen drohten zudem Kompatibilitätsprobleme mit moderner Soft- und Hardware, was die Produktivität beeinträchtige. Unternehmen riskierten auch Verstöße gegen geltende Datenschutzbestimmungen, was rechtliche Konsequenzen und einen Vertrauensverlust bei Kunden nach sich ziehen könne.
Sicherheitstipps der ESET-Experten:
- „Windows“ aktualisieren
„Nutzen Sie stets die neueste ,Windows’-Version, auch wenn die Umstellung zunächst schwerfällt!“
Alte „Windows“-Versionen wie 7 oder XP seien ein hohes Sicherheitsrisiko und sollten dringend ersetzt werden. Auch der Umstieg von „Windows 10“ sollte schon geplant werden.
ESET empfiehlt einen schnellstmöglichen Wechsel zu „Windows 11“. Alternativ könne auch eine „Linux“-Distribution eine gute Option sein, besonders für ältere Hardware. - Regelmäßige Updates installieren
„Halten Sie nicht nur das Betriebssystem, sondern auch die Geräte-Firmware und alle installierten Programme stets auf dem neuesten Stand!“
„Aktivieren Sie die automatische Update-Funktion wenn möglich!“
„Überprüfen Sie regelmäßig, ob neue Updates verfügbar sind!“ - Sicherheitssoftware einsetzen
„Eine moderne Internet-Security-Software ist unverzichtbar! Diese sollte E-Mails, Webseiten, Wechselmedien wie USB-Sticks, den Arbeitsspeicher und Netzwerkschnittstellen auf Schadsoftware überprüfen.“
Ein Exploit-Blocker sei wichtig, um Schutz zu bieten, wenn noch kein Update für eine Sicherheitslücke verfügbar ist.
„Wählen Sie Lösungen, die auch eine ,cloud’-basierte Schutzebene vorweisen! Diese hilft bei der Abwehr noch unbekannter Bedrohungen.“ - Admin-Rechte minimieren
„Arbeiten Sie im Alltag mit eingeschränkten Benutzerrechten!“
„Verwenden Sie Admin-Rechte nur, wenn es unbedingt notwendig ist!“ - Regelmäßige Backups
„Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig auf externen Speichermedien oder in einer sicheren ,Cloud’, um im Falle eines Angriffs oder Systemausfalls vorbereitet zu sein!“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 14.07.2025
Windows 10: BSI warnt vor zunehmender Unsicherheit und rät zum Wechsel / Microsoft stellt zum 14. Oktober 2025 den Support für „Windows 10“ ein – danach erhält das Betriebssystem keine kostenlosen Updates mehr
datensicherheit.de, 14.04.2025
Windows 10: BSI empfiehlt Upgrade oder Wechsel des Betriebssystems nach Support-Ende / Alle bisherigen „Windows 10“-Nutzer sollten deshalb rechtzeitig ein Upgrade durchführen bzw. auf ein anderes Betriebssystem umsteigen
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