Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Freitag, November 29, 2024 19:21 - noch keine Kommentare
TÜV Rheinland meldet weiter verschärfte IT-Sicherheitslage in Deutschland
Daniel Hanke kommentiert Umfrage anlässlich des „Tages für Computersicherheit am“ 30. November 2024
[datensicherheit.de, 29.11.2024] Die IT-Sicherheitslage in Deutschland verschärft sich offensichtlich weiter. Der TÜV Rheinland hatte laut einer eigenen Meldung eine Umfrage unter Fachleuten für Cybersecurity anlässlich des „Internationalen Tages für Computersicherheit“ am 30. November 2024 in Auftrag gegeben: In der von Civey im Oktober 2024 durchgeführten Online-Umfrage geben demnach neun von zehn Befragten (90,2%) an, dass die Gefahr von Cyber-Angriffen für Unternehmen und Institutionen in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten zugenommen hat. Befragt worden seien deutschlandweit rund 1.000 im Bereich Cyber-Sicherheit tätige Personen. „Unsere Befragung zeigt: Unternehmen sind mehr denn je mit Cyber-Angriffen konfrontiert – und müssen entsprechend in ihre Cybersecurity investieren“, berichtet Daniel Hanke, für Cybersecurity-Experte beim TÜV Rheinland.
Angespannte Lage für Cybersecurity in Deutschland: Gefahren von Angriffen im zurückliegenden Jahr haben weiter zugenommen
Aktueller BSI-Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland stützt Einschätzung
Die angespannte Lage in Deutschland bestätige auch der aktuelle Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland – vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Mitte November 2024 veröffentlicht: Das BSI schätze die Situation als „angespannt“ ein, auch wenn es eine Verbesserung in der Resilienz gegenüber Cyber-Angriffen sehe.
„Anders gesagt: Es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen Opfer eines Cyber-Angriffs wird, sondern wann und wie sich mögliche Schäden durch Cyber-Angriffe durch vorbeugende Maßnahmen verringern lassen“, erläutert Hanke.
Herausforderungen an die IT-Sicherheit: Veraltete Infrastruktur und mangelnde Vorbereitung
Der TÜV Rheinland habe ebenfalls danach fragen lassen, welches die größten Herausforderungen für die Gewährleistung von Cyber-Sicherheit in Unternehmen und Institutionen sind. Dabei steche ein Aspekt hervor: Die ausgemachten Herausforderungen ließen sich nicht auf wenige, einzelne reduzieren. Die „Steigende Zahl von Angriffen“ (39,2%), „Veraltete IT-Infrastruktur“ (38,9%) und „Mangelnde Vorbereitung gegen Cyberangriffe“ (36,3%) würden von den Befragten am häufigsten genannt. Ähnlich herausfordernd würden die „Wachsende Komplexität von IT-Systemen“ (35,3%), der „Fachkräftemangel im IT-Bereich“ (34,7%) und „KI-unterstützte Hackerangriffe“ (32,3%) wahrgenommen.
Mangelnde Budgets seien hingegen nur für jeden Fünften (21,9%) eine Herausforderung. „Einerseits haben die meisten Verantwortlichen offenbar erkannt, dass man an Cybersecurity nicht sparen sollte – andererseits ist es besorgniserregend, dass jeder Dritte die Unternehmen schlecht vorbereitet auf Cyber-Angriffe sieht“, so Hanke.
Strengere Vorschriften zur Cyber-Sicherheit künftig für mehr Sektoren und Unternehmen
Zur Bedrohungslage kämen Veränderungen auf Ebene der Regulierung hinzu. So führe die „Network and Information Security Directive 2“ (NIS-2-Richtlinie) der Europäischen Union (EU) strengere Vorschriften zur Cyber-Sicherheit für mehr Sektoren und Unternehmen ein.
Eigentlich müssten ab März 2025 damit Unternehmen ab 50 Mitarbeitern und mit mehr als zehn Millionen Euro Umsatz in 18 Sektoren verstärkte Cybersecurity-Maßnahmen umsetzen. Das Ziel der Regelung sei der Schutz von essentiellen, wichtigen Sektoren und (Kritischen) Infrastrukturen sowie eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyber-Angriffen.
EU führt zudem verbindliche Cyber-Sicherheitsanforderungen für „Produkte mit digitalen Elementen“ ein
Ebenfalls auf der Regulierungsebene setze der „Cyber Resilience Act“ (CRA) an. Damit führe die EU verbindliche Cyber-Sicherheitsanforderungen für „Produkte mit digitalen Elementen“ ein. Das Ziel sei auch hiermit, die Widerstandsfähigkeit gegen Cyber-Angriffe zu erhöhen und verlässliche digitale Dienste zu gewährleisten.
„Insgesamt führen die steigenden Risiken durch Cyber-Angriffe verbunden mit den neuen regulatorischen Anforderungen dazu, dass der Handlungsdruck in den Unternehmen steigt“, betont Hanke und bemerkt abschließend: „Die weltweit mehr als 250 Cybersecurity-Fachleute von TÜV Rheinland unterstützen dabei umfassend sowohl mit klassischen Cybersecurity-Dienstleistungen wie dem Pentesting wie auch bei der regelkonformen Umsetzung der Regulierungen.“
Weitere Informationen zum Thema:
TÜVRheinland
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